Eingestellt: 20.06.2022; Verfasser: Franz Horn             Besucher: 1230
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  Feuerwehreinsatz in der Morgenstunde


  Ja, Feuerwehren haben ihren Sinn nicht nur im Retten, Löschen, Bergen und Schützen, wie es in einem ihrer Slogans heißt und ja, sie sind auch eine sehr wichtige Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und auch hier nicht wegzudenken.

  Wie aber auch in allen anderen Sparten der Gesellschaft gibt es auch in der Feuerwehr Menschen, die hier eine Chance sehen, ihr Selbstwertgefühl etwas aufzubessern.

  Am Morgen des 16.06.2022 habe ich auf meinem Grundstück, in einer Feuerschale, Heu verbrannt, dass durch die frühe Morgenstunde wieder etwas klamm geworden war und deshalb eine so nicht gewollte Rauchentwicklung verursachte.

  Eine scheinbar Fachkundige Person, die die Rauchentwicklung, wahrscheinlich aus einiger Entfernung, entdeckte, alarmierte die Feuerwehr und diese ging dann der Sache auf den Grund, so weit, so gut, nur eins ist mir nicht einleuchtend: wenn ich ein Feuer sehe, von dem ich denke, dass eine so große Gefahr davon ausgeht, dass ich die Feuerwehr rufen muss, gehe ich mit Sicherheit auch zum Brandherd, um zu sehen, ob jemand meine Hilfe benötigt, ein Schelm wer böses dabei denkt.

  Auf der Suche nach dem Brandherd war man auf dem Gelände des Landschulheims Waldmannshausen der Rauchentwicklung nachgegangen, aber auf der falschen Seite des Mühlgrabens angekommen und musste diesen oder das Sperrwerk überqueren.

  Im Übereifer kletterte dann der erste Feuerwehrmann, trotz meines Einwandes, über das brandgefährliche Sperrwerk des Mühlgrabens, um das Feuer näher in Augenschein zu nehmen. In einer, meines Erachtens, völligen Fehleinschätzung der Brandgefahr, wurde nun das Feuerwehrauto (mit meiner Mithilfe), über legalem Wege zum "Brandherd" gelotst. Ich selbst sollte mich, wegen akuter Gefahr durch eine Rauchvergiftung, sofort von der Feuerschale entfernen, dieser Befehl kam ausgerechnet von jenem Feuerwehrmann, der unter Missachtung des eigenen Schutzes über das marode Sperrwerk geklettert war, aber es kam noch besser.

  Als das Feuerwehrauto am "Brandherd" angekommen war, wurden zu meinem völligen entsetzen, die Schläuche ausgerollt und man begann, gegen meinen erklärten Willen, einen Brand zu löschen, der wahrscheinlich schneller von selbst ausgebrannt wäre, als die Löscharbeiten gedauert haben (eine Gabel voll Heu brennt nicht sehr lange sei den es währe gepresst). Als Beweis für die Gefährlichkeit meines Feuers wurden mir angekokelte Blätter eines benachbarten Strauches gezeigt, wobei jeder Pfadfinder wissen sollte, dass von solchen Sträuchern, die im vollen Saft stehen, keine Flächenbrand ausgeht, auch wenn man versucht sie anzuzünden. Als dann noch die Untersuchungen des Brandherdes mittels Infrarot oder ähnlichem abgeschlossen war, fuhr man, zum Teil unter Martinshorn, zurück zum Stützpunkt, nicht ohne mich eindringlich zu belehren, das Feuer nicht neu zu entfachen.

  So habe ich an diesem Morgen die wohl zwei vermeintlicht wichtigsten Feuerwehrmänner Elbtals kennen gelernt, die unsere Gemeinde wahrscheinlich vor einem verheerendem Großbrand bewahrt haben, nur meine Hochachtung vor der heimischen Feuerwehr hat kleine Risse bekommen.

Der Rest des gelöschten Feuers, von mir aus der Feuerschale gekippt, mein fast neues Motorrad war 4m neben der Feuerschale auf einem gepflasterten Hof abgestellt, ein Indiz für die Gefährlichkeit des Feuers.

  Noch ein Satz zur Gesetztes Lage:   Feuer in einer Feuerschale sind unter bestimmten Voraussetzungen meines Wissens nicht genehmigungspflichtig. Mein Feuer zählte nicht dazu, weil das Heu zum Teil um die Feuerschale herum, aus dieser gefallen war, es ging hier aber nie um eine akute Brandgefahr und deshalb hätte man die Kirche im Dorf lassen sollen, allenthalben ging es hier um eine Belästigung durch die Rauchentwicklung.

  Seit über 30 Jahren mache ich genau an dieser Stelle gelegentlich ein Lagerfeuer, weil diese Stelle von einer alten Bruchsteinmauer umgeben, und deshalb meines Erachtens hierfür bestens geeignet ist, früher mit einem Steinkreis und danach mittels Feuerschale und ich werde es auch weiterhin tun, natürlich nur noch als kleines Lagerfeuer nicht als Nutzfeuer.

  Ich habe lange überlegt, ob ich diese Zeilen veröffentlichen soll, da jede Feuerwehrfrau und jeder Feuerwehrmann einen sehr wichtigen Beitrag in unserer Gesellschaft leistet und wir um jedes Mitglied in diesen Vereinen sehr froh sein können, aber nicht zuletzt der bemerkenswerte Einsatzbericht der Feuerwehr hat mich dazu bewogen diese Seite zu veröffentlichen.

Hier zum Einsatzbericht der Feuerwehr

Von einem kleinen Waldgebiet und von Gerümpel ist hier die Rede.